Wie gut ein Mensch eine solche Nachricht verkraftet, hängt entscheidend von der Art und Weise ab, wie sie der Arzt überbringt. Fehlen ihm Empathie, Verständnis und die richtigen Worte, kann das zerstörerisch wirken. Bei manchen Patienten erlischt sogar die Bereitschaft, sich behandeln zu lassen. Studien zeigen: Fast 40 Prozent aller Patienten in Deutschland fühlen sich mit ihren Sorgen und Ängsten von Ärzten allein gelassen.
Fakt ist: Im eng getakteten Krankenhausbetrieb mit Visiten und Therapien bleibt zu wenig Raum für gute Arzt-Patienten-Gespräche. Klinikärzte müssen zudem jeden Handgriff dokumentieren: Reine Verwaltungsarbeiten nehmen etwa die Hälfte ihrer Arbeitszeit ein. Hinzu kommt ein Vergütungssystem, das Diagnosen und Therapien wesentlich besser honoriert als die sogenannte "sprechende Medizin". Aber vor allem: Die meisten Ärzte haben nie gelernt, wie man eine schlechte Nachricht überbringt.
Beispiele dafür, wie es besser geht, findet die Autorin in zwei Kliniken in Heidelberg und Düsseldorf. Trotz Personalmangels und Zeitnot trainieren dort Studierende und Ärzte gute Gespräche. Mit der Überzeugung, dass gute, empathische Kommunikation ebenso wichtig ist wie medizinische Inhalte, vermitteln Ärzte selbst todkranken Patienten Mut und Kraft.
Film von Ilka aus der Mark
Die Sendetermine werden noch bekannt gegeben.